Das sechs Jahren nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Traunwalchen in den Jahren 1880/81 errichtete Feuerwehrhaus an der Kreisstraße, prägt noch heute das Ortsbild von Traunwalchen.

Geraetehaus Kreisstrasse 1

Es diente der Freiwilligen Feuerwehr Traunwalchen rund 85 Jahre als Gerätehaus, bis 1966 der Umzug in das neu errichtet Gerätehaus neben der Schule, in die Schulstraße 7, stattfand.
Nach dem Umzug wurde das Gebäude privat genutzt, ehe es im seit Januar 1993 an die Stadt Traunreut ging und diese, es der Freiwilligen Feuerwehr Traunwalchen zur Verfügung stellte.

Mitte Mai 1993 begangen die Abbruch- und Renovierungsarbeiten am Gebäude.
Der Dachstuhl musste ausgebessert und neu aufgerichtet, das Dach wieder beidseitig, wie ursprünglich, mit Bieberschwanzschindeln eingedeckt werden. Der Schlauchturm und der Anbau erhielten ein farblich abgestimmtes Blechdach, der Turm eine neue Holzverkleidung nach altem Vorbild.Geraetehaus Kreisstrasse 2

Den größten Aufwand erforderte die Sanierung der Außenfasade:
der alte Putz musste mühsam entfernt und das ganze Haus neu verputzt werden.
Außerdem war eine Drainage notwendig, um die Außenmauern vor Bodenfeuchtigkeit zu schützen und das Regenwasser in eine Sickergrube abzuleiten. Ebenfalls auf den neuesten technischen Stand wurde die Stromversorgung gebracht. Auf der Südseite wurden die Fenster erneuert und ein neues Tor wurde eingebaut. Auch ein Wassertrog, der ursprünglich zum Waschen der Schläuche verwendet wurde, ziert nun wieder das Gebäude.

Nur dank freiwilliger Helfer sowie Material- und Geldspender konnte die Renovierung des Gebäudes so reibungslos durchgeführt werden. Von den Feuerwehrlern wurden über 1600 Arbeitsstunden erbracht, alles ehrenamtlich versteht sich. Besonders die engagierte Mitarbeit der im Herbst 1992 gegründeten Jugendgruppe der Traunwalchner Wehr ist hervorzuheben. Finanziert wurde der Umbau, der rund 52.000 Mark kostet, durch Eigenleistung, die umgerechnet bei 35.000 Mark liegen sowie durch Spenden und von der Stadt Traunreut.

Gedicht zur Einweihung, verfasst von unserem damaligen 2. Vorsitzenden Franz Ober:
S`oide Feierwehrhaus
Der Plotz werd z´wenig so hams g´schriean
drum müaß mas oide Häus´l renoviern
den ganz´n Winter is scho plant worn
wia mach mas hint, wia mach mas vorn
Über Kleinigkeiten ham mir uns g´stritt´n
de andern ham scho s´Bauholz g´schnitten
und andre sa scho zur Einweihung ganga
dawei ham mir no gar net o´gfanga

Letzt Jahr im Juni war de erste Aktion
Brett´l hamma g´holt, es wißt´s ja scho.
In Traunreut da hams a Haus obgrißn
do hams an haufa Brettl´n weggschmißn.
Mir warn scho fast fertig, da Heinz steht ganz ob´n
hebt auf bei an Roffern, den hot´s verschob´n,
da Roffern kimmt z´ruck, da Heinz geht nach unten,
a Stockwerk tiafa, do hamman dan g´funden.

Doch heier im Mai do ham mir o´packt
oan Tog hot´s dauert und´s Doch is herunt g´flackt.
De Schindln warn a Haufa von Scherm,
de Roffern sche schiaf, doch es werd scho wern.
Des Doch war no net g´scheid drauf
do reiß´n de anderen an Turm scho auf
an jedem Eck hot oana g´hammert und g´werkt
zuganga is wia auf na Schiffsbauwerft

De oan san g´stand´n hiebei an da Sog
für andre war´s grob´m recht a Plog,
da Heinz der hot g´mauert des war a Schau
beim ei´spritz´n hot er ausg´schaugt, mei liabe Frau,
doch andre hams probiert und net kinna,
de hätt´n si fast brocha de Finga.

Da Maurer hot g´lacht, „sowas hob i nia g´seng,
a lustige Baustell, do konnst was erleb´n“.

Da Heinz wia kunnt´s anders sei
follt oba vom Grüst oder an Grob´n nei,
aber zum Glück hot´s nia weida g´feit,
und de Arbeit hot eam immer no g´freit.
Da Heinz der hot ois g´macht: Stoa, Holz und Metall,
er war und is a Mo für jeden Fall.

Er war oana vo de Hauptorganisatoren
und hot si mit zwoa andre verschworn.
Da Manfred war zuständig für Maschinen und Grät
damit de Arbeit leichta geht.
Da Franz (Schicker) hot organisiert Material allerhand,
von Brettl´n, Nägl´n, Zement, Stoa und Sand.

De drei warn vo dera Aufgab wia besess´n
und hätt´n fast auf Essen vergess´n,
doch des is zum Glück net ganga,
den vo da Anelies ihra Kochkunst warn alle g´fanga.
Mit ihr´n guat´n Essen und ihra guat´n Supp´n,
war imma a guade Stimmung bei der Trupp´n.

Doch a bei de Ander´n mecht i mi bedanga,
one eich war des nia so guat ganga.
A de Junga warn fleißig und guat,
doch manchmoi hot oan verlass´n der muat,
doch nehmts eich net jed´s Wort so zum Herz´n,
meistens war´s doch nur zum scherz´n.

I muaß mi a no bedanga bei de Gönner
von Firmen in da Stadt die alle kennan.

Se warn gern bereit uns was zu geb´m,
de Nama kennts auf de Dofen seng´n.
wie de Stodt ruckt zwar a a Geld umma,
doch mit dem wa ma net weit g´sprunga.

A de Nachbarn warn geduldig und brav,
wenn ma a g´raubt ham eahna an Schlaf.
Sie ham uns unterstützt mit Rat, Tat und Bier
und mia sog´n vergelts Gott dafür.

Doch de Red war jetzt lang gnua,
und i mach mei Büchal zua.
I hoff i hob koan vergess´n beim Danga,
wenn ja miaßt´s ma an Zett´l her g´langa.
I wüsch ma des Haus mecht no steh hundert Johr,
und des ganze Dorf erfreit si dro,
drum G´langts zua, dert´s mit uns essen und tringa,
bleibts a weng sitz´n und dert´s no oans singa.

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